Wenn die Unzufriedenheit im Job zunimmt oder die Arbeit nicht mehr erfüllt, steht oft der Wunsch nach einer berufliche Neuorientierung im Raum.
Warum eine berufliche Veränderung?
Viele Arbeitnehmer gelangen irgendwann in ihrem Berufsleben an den Punkt, an dem sie mit der derzeitigen Arbeitssituation nicht mehr zufrieden sind. Sei es, weil sie auf der Karriereleiter nicht nach oben kommen, sie der Job nicht mehr erfüllt, herausfordert oder sogar langweilt. Vielleicht fehlt es auch einfach nur an Selbstbestimmtheit, Flexibilität innerhalb von Projekten und Arbeitsaufgaben oder es ist tagtäglich Stress angesagt und die „To-Do“-Liste wird nicht kürzer. Im Laufe der Jahre verschieben sich auch häufig Interessen und Vorlieben, bei anderen nimmt der Stellenwert nach einer sinnvollen Tätigkeit an Gewicht zu.
Oft ist ein gewisser Abstand zur täglichen Arbeitsroutine – ein längerer Urlaub, eine Krankheit oder Elternkarenz – der Anstoß zur Reflexion über die aktuelle Arbeitssituation. Will ich die selbe Arbeit auch in fünf oder zehn Jahren noch machen? Interessiert mich der Job bzw. die Branche noch?
Arbeitnehmer, die Vollzeit arbeiten, verbringen einen Großteil ihrer Lebenszeit in der Arbeit. Unter diesem Aspekt sollte man sich überlegen, ob man die Zeit nur „absitzen“ möchte oder lieber mit einer Tätigkeit verbringt, die glücklich macht und zufriedenstellt.
Wie beruflich neuorientieren?
Was auch immer der Grund für die berufliche Unzufriedenheit ist, der erste Schritt sollte ein Ausloten der Ist-Situation sein. Handelt es sich nur um ein vorübergehendes Tief mit Aussicht auf Besserung? Was ist der genaue Grund für die Unzufriedenheit? Kann diese eventuell mit kleineren Veränderungen – etwa ein Reduzieren der Stunden bei Arbeitsüberlastung oder Stress – gelöst werden?
Lassen Sie ihre Vorgesetzten wissen, dass Sie gerne etwas in Ihrem beruflichen Alltag verändern würden und in welche Richtung Sie sich entwickeln möchten. Oft bieten sich innerhalb von Unternehmen Möglichkeiten für eine berufliche Um- oder Neuorientierung an. Im Rahmen von Mitarbeitergesprächen lässt sich dieses Thema gut erläutern.
Manchmal bietet sich eine Neuorientierung in der bisherigen Firma nicht an bzw. ist diese auch gar nicht gewünscht. Ist dies der Fall, sollten Sie wissen, was Sie stört und verändern möchten.
Wie herausfinden, was man verändern will?
Während oftmals eine konkrete Vorstellung oder Idee zu einer beruflichen Änderung führt – etwa eine Geschäftsidee für ein Unternehmen oder ein Hobby, das man gerne zum Beruf machen möchte, weiß nicht jeder beruflich Unzufriedene, wonach er genau sucht. Eine berufliche Veränderung ist für viele eine Herausforderung. Zu Beginn sollte man an der Wurzel der Unzufriedenheit im Job ansetzen. Eine Analyse der Ist-Situation und damit einhergehend Faktoren, die man verändern möchte, bildet die Basis der Überlegungen.
Eine Reflexion über die eigenen Werte, Fähigkeiten und Interessen kann bei einer beruflichen Neuorientierung helfen, die Richtung zu weisen. Was machen Sie gerne? Was können Sie gut? Was ist Ihnen wichtig? Welche Branche, Dienstleistung oder welches Produkt interessiert Sie?
Nachdem auch das Arbeitsumfeld häufig Anstoß für die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz ist, sollten Sie auch dieses in die Überlegungen einbeziehen. Welches Arbeitsumfeld würden Sie sich im Idealfall wünschen? Großkonzern oder Kleinunternehmen? Selbstständig oder in Anstellung? Ist ein Großraumbüro eine Option? Wie flexibel möchten Sie sein?
Wer sich über die grundlegende Richtung der beruflichen Neuorientierung nicht im Klaren ist, sollte nicht vorschnell den Job kündigen. Denn eines steht fest: Wer einfach nur den nächstbesten Job annimmt, nur um des Veränderungswillen, wird wahrscheinlich auch mit dem neuen Job nicht glücklich werden. (scu)
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