Bestatter und Bestatterinnen sind in Absprache mit den Hinterbliebenen für die Organisation und Durchführung einer Trauerfeier, für die Auswahl der Bestattungsart und die Nachversorgung eines/einer Toten verantwortlich.
Aufgaben und Kompetenzen
Die Aufgabe von Bestattern und Bestatterinnen besteht darin, die Verstorbenen mit einem Bestattungsfahrzeug abzuholen und zu überführen. Sie sind verantwortlich für die Durchführung der hygienischen Versorgung unter Einhaltung der Gesundheits- und Hygienevorschriften einschließlich Waschen, Kleiden, beerdigungsgerechtes Schminken, Einbettung und Aufbahrung der Verstorbenen. Auf Wunsch regeln sie auch die behördlichen Formalitäten.
Bestatter und Bestatterinnen stehen nie selbst im Mittelpunkt der Feier, sondern sind darauf geschult, im Hintergrund die Organisation zu übernehmen und die Familie von möglichst vielen Aufgaben zu entlasten. Zu ihren wichtigsten persönlichen Kompetenzen zählen gepflegtes, freundliches und höfliches Auftreten, eine hohe soziale Kompetenz und Sensibilität im Umgang mit Hinterbliebenen sowie psychische und physische Belastbarkeit.
Flexibel und einfühlsam
Aufgrund unregelmäßiger Arbeitszeiten benötigen sie zeitliche Flexibilität und stehen in Bereitschaftsdienst. Angesichts des hohen emotionalen Gehalts der Feier ist eine selbstständige, kundenorientierte und zuverlässige Arbeitsweise unbedingt erforderlich. Ihr Job erfordert ein hohes Maß an Organisationsfähigkeit, Serviceorientierung und Verantwortungsbewusstsein.
Bestatter dienen den Hinterbliebenen als wichtige Stütze in einer schwierigen Zeit und leisten daher nicht nur fachliche Beratungsdienste, sondern häufig auch seelischen Beistand. In ihrer Arbeit geht es um das richtige Maß zwischen Professionalität und aufrechtem Mitgefühl.
Wie wird man Bestatter bzw. Bestatterin?
Für eine Tätigkeit als Bestatter oder Bestatterin sind eine zweijährige Tätigkeit in einem Bestattungsunternehmen sowie eine absolvierte Befähigungsprüfung notwendig. Die Vorbereitungskurse und die Befähigungsprüfung finden grundsätzlich berufsbegleitend statt. Die Inhalte der Prüfung sind unter anderem die Fachkunde der Thanatopraxie, also alle Tätigkeiten im Bestattungswesen, die über eine hygienische Totenversorgung hinaus nötig sind, um die ästhetisch und hygienisch einwandfreie Aufbahrung eines/einer Verstorbenen zu gewährleisten. Zusätzlich werden Fragen zu wirtschaftlichen, organisatorischen, psychologischen und juristischen Themenbereichen gestellt.
Gehalt
Bestatter und Bestatterinnen sind entweder bei gemeindeeigenen oder bei privaten Bestattungsunternehmen beschäftigt. Ihr Einstiegsgehalt liegt meist im Bereich zwischen 24.000 und 25.500 Euro brutto pro Jahr und steigt nach über zehn Jahren Dienstzeit auf bis zu 33.600 Euro. Das Geschäft mit dem Tod wird es immer geben, wirklich reich werden Bestatter und Bestatterinnen dabei jedoch nicht.
Conrad Pramböck ist internationaler Gehaltsexperte und Geschäftsführer von Upstyle Consulting. Er berät Unternehmen seit über 20 Jahren zum Thema Gehalt.
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