Remote Work hat zahlreiche Vorteile, bringt aber auch Hürden mit sich. Was wichtig ist, damit flexible Arbeitsmodelle, die das zeitlich und örtlich unabhängige Arbeiten ermöglichen, noch effizienter funktioniert.
Flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice haben ihren Durchbruch mit Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 geschafft. Seither ist flexibles und ortsunabhängiges Arbeiten in vielen Unternehmen zur Selbstverständlichkeit geworden. Wo Remote Work aktuell steht und was nötig ist, damit das Modell noch besser funktioniert, lesen Sie hier.
Was ist Remote Work?
Remote Work bedeutet, dass Arbeitnehmende – ganz oder teilweise – zeitlich flexibel und ortsunabhängig ihrer Tätigkeit für ein Unternehmen nachgehen. Die „Flexible Working Studie 2022“ von Deloitte Österreich in Kooperation mit der Universität Wien und der Universität Graz ergab: In 89 Prozent der 600 befragten Unternehmen ist es heute möglich, Homeoffice zu machen. Ein großer Teil der Firmen gab außerdem an, dass immer mehr Mitarbeitende nach einem Workation, also einem längeren Arbeitsaufenthalt im Ausland, anfragen.
Gründe für flexible Arbeitsmodelle
Laut der Deloitte-Studie erwartet sich der allergrößte Teil von Bewerbenden die Option, ortsunabhängig zu arbeiten. Die befragten Unternehmen betrachten Remote Work deshalb als sehr positiv für die eigene Attraktivität als Arbeitgeber. Ein ähnliches Ergebnis zeigt eine 2020 weltweit durchgeführte PcW-Befragung von 300 Unternehmen mit dem Titel „Virtual Workforce Survey Insights“: Demnach möchten Firmen vor allem deshalb Remote Work anbieten, um neue Talente zu gewinnen und Mitarbeitenden bessere Arbeitserfahrungen zu bieten. Auch das Thema Gesundheit und Sicherheit wurde damals als sehr wichtig angegeben, da die Befragung kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie stattfand.
Die Vorteile flexibler Arbeitsmodelle
Remote Work hat für Arbeitnehmende unter anderem folgende Vorteile: mehr Flexibilität, mehr Zeit aufgrund verkürzter Wege, geringere Ausgaben für Verkehrsmittel, eine bessere Work-Life-Balance sowie eine bessere Vereinbarkeit des Jobs mit dem Familienleben oder anderen Verpflichtungen. Unternehmen profitieren unter anderem durch einen vergrößerten Talentepool, da neue Mitarbeitende unabhängig von ihrem Standort eingestellt werden können. Außerdem können Sie bei Büroflächen und Ausstattung auch Kosten einsparen.
Remote Work bringt Hürden mit sich
Trotz der zahlreichen Vorteile von flexiblen Arbeitsmodellen für Mitarbeitende und Unternehmen gibt es zahlreiche Überlegungen, die für ein noch reibungsloseres Funktionieren von Remote Work angestellt werden müssen.
Flexible Arbeitsmodelle: neue Herausforderungen
- Klare Spielregeln: Laut der PwC-Befragung haben 91 Prozent der befragten Unternehmen keine Richtlinien für virtuelle Arbeitseinsätze. Künftig braucht es deshalb bessere Spielregeln für flexible Arbeitsmodelle. Das betrifft laut der Deloitte-Studie vor allem steuer-, sozialversicherungs- und arbeitsrechtliche Bedingungen, erkennbar am Beispiel des Unternehmens Airbnb. In Österreich gibt es zumindest für das Homeoffice klare Regelungen.
- Balance zwischen Remote und Büro: Bei der Deloitte-Befragung gaben 60 Prozent der Unternehmen an, dass flexibles Arbeiten zu mehr Produktivität führe. Langfristig sei dies aber nicht zu halten. Verbringen Mitarbeitende zu wenig Zeit im Betrieb, kommen der informelle Austausch und der Teamgeist zu kurz. Nachhaltig wäre es deshalb, eine ausgewogene Mischung zwischen Remote Work und Anwesenheit im Betrieb zu finden.
- Austausch und Kommunikation: Unternehmen, die flexible Arbeitsmodelle anbieten, müssen laut Deloitte-Befragung noch Lösungen für viele weitere offene Fragen finden: Wie lässt sich das Onboarding, also die Einarbeitungsphase, effizient und zielführend umsetzen? Wo und wie können Mitarbeitende und Teams sich austauschen, damit implizites Wissen nicht verloren geht? Welche Optionen gibt es, um bei flexibler Arbeitsweise auch bereichsübergreifend zu kommunizieren?
Fazit: Flexible Armeitsmodelle und Remote Work liegen im Trend, brauchen aber Regeln
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass flexible Arbeitsmodelle weiterhin sehr gefragt sein werden. Das liegt vor allem auch am demografischen Wandel und der damit schwieriger gewordenen Suche nach passenden Mitarbeitenden für Unternehmen. Zugleich braucht es noch Anpassungen und Ergänzungen, damit sich das Modell langfristig verbessert und noch mehr etabliert.
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