Kindergärten und Schulen sind zu und Sie müssen Arbeit und Familie zu Hause unter einen Hut bekommen? Unsere Tipps, wie Home-Office mit Kindern gelingt.
In Tagen wie diesen sind wir alle gefordert. Viele Eltern stehen vor der Herausforderung, Arbeit und Kinderbetreuung in den eigenen vier Wänden gleichzeitig stemmen zu müssen. Mit einer klaren Tagesstruktur und ein bisschen Organisation schaffen Sie es auch im Home-Office mit Kindern zu arbeiten – unsere Tipps für Sie.
Planung: Dem Tag Struktur geben
Struktur in den Tag zu bringen und gewohnte Routinen bestmöglich beizubehalten, das ist für alle Familienmitglieder wichtig. Wer nicht in die Schule oder ins Büro muss, ist verleitet, den ganzen Vormittag im Pyjama zu bleiben. Tun Sie das – zumindest unter der Woche – nicht. Machen Sie für Ihre Familie einen Tages- oder Wochenplan, auf dem Arbeitszeiten, Freizeitprogramm und Essenszeiten vermerkt sind. Idealerweise hängen Sie den Plan an einem zentralen Ort in der Wohnung auf. Festgelegte Abläufe und Strukturen geben allen Familienmitgliedern – kleinen wie großen – Halt und Orientierung. Beispielsweise kann es um 7 Uhr ein gemeinsames, gemütliches Frühstück geben, für das im „normalen“ Alltag oft die Zeit fehlt. Um 8.30 Uhr ist dann Start für Home-Office und Home-Schooling. Und um 12 Uhr gibt es Mittagessen. Behalten Sie auch Abendrituale und Bettgehzeiten bei. Damit stellen Sie sicher, dass die Kinder am nächsten Tag ausgeschlafen sind und für Sie bleiben abends – wenn nötig – noch ein paar „ruhige“ Stunden zum Arbeiten.
Home-Office für Kinder einrichten
Die Tagesstruktur ist das eine. Aber wie können Sie Ihre Arbeit neben den Kindern dann tatsächlich auch bewältigen? Wie das konkret aussieht, variiert nach Alter der zu betreuenden Kinder. Größere Kinder können die Aufgaben für die Schule in ihren eigenen Zimmern erledigen. Aber sie werden natürlich auch immer wieder Fragen haben. Hilfreich können 30- bis 40-minütige Slots sein, in denen Mama, Papa und Schulkinder konzentriert und für sich arbeiten. Danach ist Zeit für Fragen und Hilfestellungen. Für Kindergarten-Kinder können Sie neben Ihrem provisorischen Arbeitsplatz auch ein kleines Home-Office mit Arbeitsutensilien wie Stiften, Papieren und Scheren einrichten. Hier können die Kleinen dann Platz nehmen, basteln und so eine Zeit lang „arbeiten“ – genauso wie die Großen.
Im Schichtbetrieb mit dem Partner
Ist auch Ihr Partner im Home-Office, dann könnten Sie den Tag zweiteilen. Das ist vor allem für jene Familien eine gute Lösung, die noch sehr kleine und dadurch betreuungsintensivere Kinder haben. In der ersten Tageshälfte arbeitet beispielsweise die Mutter und der Vater betreut die Kinder. In der zweiten Tageshälfte wird das Szenario umgedreht. Wenn möglich sollte der gerade arbeitende Elternteil einen eigenen Raum zur Verfügung haben. Den Luxus eines extra Arbeitszimmers werden die wenigsten haben. Aber seien Sie erfinderisch! Auch der Beistelltisch oder die Kommode im Schlafzimmer lässt sich vorübergehend zum Arbeitsplatz umfunktionieren.
Rettungsanker: Computer & Fernseher
Für Alleinerziehende ist Home-Office bei gleichzeitiger Kleinkindbetreuung noch komplizierter. Und ganz ohne TV oder Computer wird es für keine Familie klappen. Kinder und Jugendliche werden mehr Zeit als sonst vor dem Bildschirm verbringen. Und Ausnahmen bei Bildschirmzeiten sind in herausfordernden Situationen wie diesen völlig okay. Anstatt die Nerven zwischen Home-Office, Küche und Kindern über Bord zu werfen, erlauben Sie doch einfach zwei Kindersendungen mehr pro Tag. Wichtig dabei: Titulieren Sie die neuen Regelungen ganz klar als Ausnahmen, damit Sie sie später ohne Konflikte wieder abändern können.
Tipp: Nicht immer wird im Home-Office mit Kindern alles so klappen, wie Sie es gerne hätten. Und nicht immer werden Sie das vorgenommene Arbeitspensum schaffen oder wird sich der Tagesplan einhalten lassen. Seien Sie nicht zu streng zu sich selbst! In Situationen wie diesen heißt es Improvisieren.
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