Hybrides Arbeiten ist ein Mischmodell: Die Mitarbeiter*innen sind teilweise in ihrer Firma tätig, teilweise an anderen Orten. Ein Überblick über die Vor- und Nachteile von hybridem Arbeiten.
Gerade in Zeiten von Homeoffice und Corona ist hybrides Arbeiten ein zunehmend gelebtes Arbeitsmodell. Es hat sich bewährt, dass Mitarbeiter*innen nicht die gesamte Arbeitszeit vor Ort im Unternehmen verbringen, sondern auch vom heimischen Wohnzimmer oder Balkon aus tätig sind. Was bedeutet hybrides Arbeiten konkret? Was sind die Vor- und Nachteile von hybridem Arbeiten? Und sind hybride Arbeitsplätze die Zukunft?
Definition Hybrides Arbeiten
Der Betriff „hybrid“ bedeutet laut Duden „gemischt“. Eine mögliche Definition für hybrides Arbeiten könnte sein: Ein hybrides Arbeitsmodell kombiniert die Möglichkeit, die eigene Arbeitszeit sowohl im Unternehmen als auch außerhalb davon zu verbringen. Gearbeitet wird sowohl am Büro-Schreibtisch als auch im Wohnzimmer, im Zug oder im Kaffeehaus.
Es bestehen unterschiedliche Zugänge zu hybriden Arbeitsmodellen. Bei manchen Modellen gibt es keine fixen Zeiten für die physische Anwesenheit im Unternehmen. Die Mitarbeiter*innen gestalten sich ihre Arbeitszeit komplett eigenständig, flexibel und je nach Bedarf. Andere Modelle sind weniger individuell. Sie geben zum Beispiel fixe Bürotage oder definierte Zeiträume an, in denen die Arbeit geleistet werden muss oder die Mitarbeiter*innen erreichbar sein sollten.
Hybrides Arbeiten beschränkt sich nicht auf Bürojobs, sondern kann in vielen Branchen und Unternehmensstrukturen angewendet werden. Beispiele für heimische Unternehmen, die bereits auf unterschiedliche Formen von hybriden Arbeitsmodellen setzen sind die Wien Energie oder das Medienhaus ProSiebenSat1Puls4.
Vor- und Nachteile von hybridem Arbeiten
Mögliche Vorteile von hybridem Arbeiten für Mitarbeiter*innen
- Flexible Einteilung des Arbeitstages
- Ortsunabhängiges Arbeiten
- Vermeiden von Stoßzeiten beim Weg in die Arbeit
- Arbeiten, wenn man sich am produktivsten fühlt
- Konzentriertes Arbeiten, weil Bürogeräusche und Unterbrechungen wegfallen
- Gesteigerte Produktivität
- Das gute Gefühl, freier über die eigene Zeit bestimmen zu können
- Möglicherweise eine bessere Work-Life-Balance
Mögliche Nachteile von hybridem Arbeiten für Mitarbeiter*innen
- Weniger persönliche Gespräche und soziale Kontakte; Isolationsgefühl
- Ein empfundenes Zuviel an Videokonferenzen und Online-Meetings
- Job und Freizeit vermengen sich, was belastend sein kann
- Erhöhte Ablenkungsgefahr, etwa durch Fernsehen oder Telefonieren
- Schlechtes Gewissen und dadurch Workaholic-Mentalität
- Nicht-Abschalten-Können und mögliche verringerte Work-Life-Balance
- Onboarding und Einarbeitung könnte erschwert sein
- Mögliche negative Aufstiegschancen aufgrund des fehlenden Austauschs
Herausforderungen für Unternehmen
Ein hybrides Arbeitsmodell birgt nicht nur für Mitarbeiter*innen, sondern auch für Unternehmen sowohl Chancen als auch Risiken. Zu den positiven Aspekten zählen etwa motivierte Mitarbeitende, die insgesamt möglicherweise produktiver sind. Womöglich können die Kosten für Miete und Bürobedarf gesenkt werden, da nicht immer alle Mitarbeiter*innen gleichzeitig vor Ort sind.
Für einen gelungenen hybriden Arbeitsplatz müssen aber erst die Voraussetzungen geschaffen werden. Zum hybriden Arbeiten gehört einerseits die Umgestaltung der firmeninternen Räumlichkeiten. Sie müssen für Konferenzschaltungen geeignet sein, schnelles WLAN haben und Gemeinschaftsräume sowie Ruhezonen haben. Um die sozialen Beziehungen weiterhin gut zu pflegen, sollten Teambuilding und Zusammenarbeit überdacht, angepasst und aktiv vorangetrieben werden.
Sind hybride Arbeitsplätze die Zukunft?
Der Trend geht in Richtung „ja“. Jedenfalls ist hybrides Arbeiten spätestens seit Corona salonfähig geworden. Und: Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass sich das hybride Arbeitsmodell in Zukunft weiter etablieren wird.
Laut dem „Work Trend Index 2021“ von Microsoft ist ein hybrider Arbeitsplatz unausweichlich. Weitere Umfragen haben ergeben, dass ein Großteil der befragten Mitarbeiter*innen ein hybrides Arbeitsmodell bevorzugt, darunter Befragungen von Accenture oder Jabra.
Was dabei auffällt: Auftraggeber der Befragungen sind zumeist Unternehmen, die im Bereich Hard- und Software, Bürogestaltung, Sound- und Videolösungen oder digitale Sicherheit tätig sind. Also naheliegenderweise in jeden Themenfeldern, in die Unternehmen für ein optimales hybrides Arbeiten noch investieren sollten.
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