Traineeprogramme werden in Österreich immer häufiger angeboten. Was ein gutes Programm ausmacht und worauf Sie bei den Ausschreibungen achten sollten erfahren Sie hier.
Was ist ein Trainee?
Der Duden definiert einen Trainee als „jemand (besonders Hochschulabsolvent/in), der innerhalb eines Unternehmens eine praktische Ausbildung in allen Abteilungen erhält und dadurch für seine spätere Tätigkeit vorbereitet wird.“ Ein Traineeprogramm ist de facto eine Ausbildung nach dem Studium. Mit dem Unterschied, dass ein Trainee keinen gesetzlich anerkannten Berufsabschluss erwirbt. Ein Traineeprogrammes sind jedoch nicht gleichzusetzen mit einem Praktika. Während beim Praktikum eine weitere Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Praktikanten meist ungewiss ist, wird man als Trainee auf eine spätere Karriere im Unternehmen vorbereitet – im besten Fall auf eine Führungskarriere.
Wie verläuft ein Traineeprogramm?
Die Firma schickt den Trainee durch mehrere Abteilungen, wo der Neuling Erfahrungen sammelt, seinen Wissensschatz vergrößert, Netzwerke aufbaut.
Ein Traineeprogramm im Bereich Sales könnte zum Beispiel so aussehen: Zunächst ist der Trainee sechs Monate in der Marketingabteilung tätig, danach ein Jahr im Vertrieb und schlussendlich noch sechs Monate im Key Account Management. Auch Auslandsaufenthalte, Seminare und Mentoren sind Bestandteile eines guten Traineeprogramms.
In welchen Branchen sind Traineeprogramme üblich?
Sehr häufig trifft man Trainees unter anderem in folgenden Branchen:
- Banken
- Handel
- Industrie
- IT
- Pharma
- Logistik
- PR/Marketing
Der wohl größte Nachteil für Trainees: Sie verdienen in der Regel weniger als ihre Ex-Kommilitonen, die über einen Direkteinstieg in den Beruf gefunden haben. Und sie haben trotz eines abgeschlossenen Hochschulstudiums noch immer den Status eines Lehrlings inne, und das über Jahre.
Wie lange dauert ein Traineeprogramm?
Traineeprogramme sind nicht einheitlich geregelt, es gibt keinen Goldstandard. Jedes Traineeship ist anders konzipiert und setzt unterschiedliche Schwerpunkte. Was sich Bewerberinnen und Bewerber als Faustregel merken können: Ein Traineeprogramm sollte nicht weniger als ein Jahr und nicht länger als zweieinhalb Jahre dauern. Ist es zu kurz, fehlt die Zeit, um verschiedene Stationen durchlaufen und Knowhow sammeln zu können. Bei einer sehr langen Vertragsdauer wiederum könnte der Verdacht entstehen, der Arbeitgeber wolle Geld sparen, indem er eine reguläre Arbeitskraft zu einem vergleichsweise günstigen Trainee-Gehalt beschäftigt.
Was macht ein gutes Traineeprogramm aus?
Achten sollten Bewerber vor allem auf diese Punkte:
- Rotation: Welche Stationen im Unternehmen sind vorgesehen?
- Übernahme: Ist der Vertrag unbefristet und die spätere Übernahme somit gesichert?
- Mentor: Bekomme ich einen zur Seite gestellt?
- Bezahlung: Ist sie marktüblich und fair?
Das Trainee-Gehalt hängt – wie in anderen Positionen auch – insbesondere von Branche, Größe und Standort des Unternehmens ab. Darum verdienen Trainees in der Pharmaindustrie oder im Finanzwesen deutlich mehr als in Logistik oder in der PR. In größeren Unternehmen können Trainees in Österreich – das aber nur als grobe und geschätzte Spannweite – mit ca. 35.000 bis 42.000 Euro brutto im Jahr rechnen. In kleineren liegt der Betrag oft (sehr) deutlich darunter. Aber: Wer über eine Traineestelle zur Führungskraft aufsteigt, kann sein Gehalt schnell in die Höhe schrauben.
Wie bewirbt man sich richtig als Trainee?
Trainees sind Berufsanfänger, die in der Regel noch keine langjährige Berufserfahrung vorweisen können. Umso wichtiger ist jede einzelne Referenz. Dazu zählen Schul- und Universitätszeugnisse, Praktika, Auslandserfahrungen, IT-Skills und ehrenamtliches Engagement. Davon sollten Bewerberinnen und Bewerber nichts unter den Tisch fallen lassen.
Bei der Bewerbung für ein Traineeship sollten sich Bewerberinnen und Bewerber vor allem diese Fragen stellen: Warum wollen Sie gerade in diesem Unternehmen dieses Traineeprogramm absolvieren? Welchen Lerneffekt versprechen Sie sich davon? Die Antworten darauf müssen in der Bewerbung zum Ausdruck kommen. Zudem sollte der Bewerber zeigen, dass er bereit ist, Verantwortung für die Firma zu übernehmen. Trainees sind kommende Führungskräfte – ein entsprechendes Engagement erwartet der Arbeitgeber von ihnen.
Dieser Artikel ist eine unentgeltliche Kooperation mit trainees.at.
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