Inflationsanpassung beim Gehalt: die wichtigsten Faken

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Was Inflation konkret bedeutet und wie die Indexanpassung Ihr Gehalt beeinflussen kann.

Die Inflationsanpassung des Gehalts rückt gerade in wirtschaftlich instabilen Zeiten in den Vordergrund. Wenn die Preise für Alltagsgüter durch die Inflation steigen, sollte logischerweise auch das Gehalt angehoben werden. Somit bleibt das Leben leistbar und die Kaufkraft erhalten. Die Löhne und Gehälter steigen zumeist tatsächlich mit der Inflation, aber nicht in jedem Fall. Worauf ist bei der Indexanpassung des Gehalts zu achten und welche Ausnahmen gibt es?

Definition: Was bedeutet der Begriff Inflation?

Inflation bedeutet, dass die Preise für Konsumgüter steigen und das Geld an Wert verliert. Steigt die Inflationsrate, müssen Verbraucher*innen mehr Geld für Dinge des täglichen Lebens ausgeben. Oder, anders gesagt: Sie bekommen weniger für ihr Geld. Die Inflation ist laut Statistik Austria im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 7,8 Prozent gestiegen. Starke Preisanstiege gab es vor allem in der Gastronomie, bei Lebensmitteln und beim Wohnen aufgrund hoher Kosten für Energie und Instandhaltung.

Was treibt die Inflation nach oben?

Die Gründe für eine steigende Inflation sind vielschichtig. In den vergangenen Jahren ist sie vor allem deshalb in die Höhe gerast, weil Rohstoffe und Energie aufgrund von Pandemie, Krieg und Klimakrise teurer wurden. Nach den Corona-bedingten Einschränkungen haben Konsumierende zudem mehr nachgefragt, als produziert werden konnte.

Warum ist eine Inflationsanpassung beim Gehalt sinnvoll?

Löhne und Gehälter der Inflation anzupassen dient dazu, dass sich Arbeitnehmende bei steigenden Preisen noch dieselben Dinge leisten können: Essen, Wohnen, Energie etc. Wird das Gehalt um die Inflation angepasst, können Lebensstandard und Kaufkraft erhalten werden.

Zusatzinfo: Steigen die Gehälter, bedeutet das auch mehr Kosten für die Unternehmen. Diese geben sie wiederum an die Konsumierenden weiter. Diesen Automatismus nennt man Inflationsspirale oder Lohn-Preis-Spirale. Ab wann diese genau einsetzt, ist aber umstritten, wie zuletzt öffentlich diskutiert wurde.

Ist die Inflationsanpassung des Gehalts gesetzlich vorgeschrieben?

Arbeitnehmenden, die nach dem Mindestlohn im jeweiligen Kollektivvertrag eingestuft sind, steht die jährlich von den Gewerkschaften ausverhandelte Gehalts- oder Lohnerhöhung gesetzlich zu. Als Basis für die Verhandlungen dient die Inflationsrate, weshalb oft von der Inflationsanpassung des Gehalts gesprochen wird. Das soll sicherstellen, dass die Gehaltserhöhungen mit den gestiegenen Preisen mithalten.

Wichtig: Erst wenn die Lohnerhöhung die Inflationsrate übersteigt, sind die gestiegenen Preise nicht nur abgeholten, sondern auch die realen Löhne gestiegen.

Für wen gilt die Inflationsanpassung beim Gehalt nicht zwingend?

Arbeitnehmende, die über dem kollektivvertraglich festgelegten Mindestlohn bezahlt werden, haben nicht automatisch Anspruch auf eine jährliche Indexanpassung des Gehalts. Sie verdienen nur dann mehr, wenn die Erhöhung von Arbeitgeberseite und Gewerkschaft ausverhandelt wird.

Gut zu wissen: In diesem Fall spricht man von einer Ist-Lohn-Erhöhung. Sie ist normalerweise niedriger als die Erhöhung des Mindestlohns.

Für wen gilt die Inflationsanpassung beim Gehalt gar nicht?

Arbeitnehmende ohne Kollektivvertrag haben keinen Anspruch auf eine Inflationsanpassung des Gehalts. Ihr Einkommen steigt nur, wenn sie dies individuell mit ihrem Arbeitgeber oder ihrer Arbeitgeberin vereinbaren. Als Grundlage für Gehaltsverhandlungen kann die Inflation dienen.

Wichtig: Arbeitnehmende sollten bedenken, dass die Kosten auch für Unternehmen inflationsbedingt steigen. Als Argument für eine Gehaltserhöhung sollten außerdem nicht externe Faktoren wie die Inflation, sondern die eigene Leistung und der persönliche Einsatz genannt werden.

Was tut die Regierung gegen die Inflation?

Um die hohe Inflationsrate auszugleichen, ist in Österreich seit Anfang 2023 die kalte Progression abgeschafft. Bis dahin waren Steuerzahler*innen inflationsbedingt automatisch in höhere Steuerstufen gerückt, obwohl sie sich aufgrund der Geldentwertung faktisch nicht mehr leisten konnten. Mit der Abschaffung der kalten Progression werden die Einkommenssteuerstufen großteils automatisch an die Inflation angepasst.

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