Für viele ist das jährliche Mitarbeitergespräch mehr Qual als Vergnügen. Dabei bietet das Gespräch eine große Chance für Mitarbeiter. Hier sind fünf Tipps für ein souveränes Gespräch.
Was ist ein Mitarbeitergespräch?
Zwischen Führungskräften und Arbeitnehmern wird in Einzelgesprächen Bilanz gezogen, was im vergangenen Jahr gut lief und was weniger. Es wird thematisiert, welche Ziele erreicht wurden, wo es Verbesserungsbedarf gibt, und was für das nächste Jahr geplant ist. Um sich selbst von der besten Seite präsentieren zu können und den beruflichen Werdegang im Unternehmen mitbestimmen zu können, sollten Sie sich auf das Gespräch gut vorbereiten.
Gehalt als Thema im Mitarbeitergespräch?
Das Thema Gehalt kann im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs angesprochen werden. Das Gespräch soll aber keine Gehaltsverhandlung werden. Sie sollten den Wunsch nach einer Gehaltserhöhung nicht einfach in den Raum stellen, sondern begründen können. Belegbare Leistungen und erreichte Ziele bieten eine gute Basis – etwa eine messbare Umsatzsteigerung, eine wachsende Abteilung oder eine besonders erfolgreiche Kampagne.
5 Tipps für ein erfolgreiches Mitarbeitergespräch
1) Inhaltlich vorbereiten
In Mitarbeitergesprächen werden Aufgaben und Ziele in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft thematisiert. Von beiden Seiten wird die Leistung des Mitarbeiters eingeschätzt und die Planung für das kommende Jahr erörtert. Notieren Sie sich erbrachte Erfolge und Erklärungen für Misserfolge, Kritik und Ideen (mehr zur inhaltlichen Vorbereitung hier).
2) Dialog statt Monolog
In der Regel führen Vorgesetzte das Gespräch nach einem strukturierten Leitfaden, der den Mitarbeitern Freiraum gibt, sich einzubringen. Nutzen Sie diese Freiräume, um Ihre Sicht zu schildern, aber bleiben Sie beim Thema. Spricht Ihr Chef oder Ihre Chefin beispielsweise ein erbrachtes Ziel an, dann springen Sie thematisch nicht gleich zur Gehaltserhöhung.
Eine sehr passive Rolle im Mitarbeitergespräch kann schnell als Desinteresse verstanden werden. Lassen Sie daher nicht nur Ihr Gegenüber reden. Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Fallen Sie Ihrem Vorgesetzten aber auch nicht ins Wort, sondern lassen Sie Ihrem Gegenüber seine Gedanken zu Ende ausführen.
3) Sachlich und konstruktiv bleiben
Nicht nur das Was, sondern auch das Wie ist während des Gesprächs außerordentlich wichtig. Ein sachliches und konstruktives Gespräch führt zu besseren Ergebnissen, als ein von Emotionen geleitetes. Dies ist insbesondere der Fall, wenn verschiedene Sichtweisen aufeinanderprallen. Kritik lässt sich auch ruhig und besonnen artikulieren. Dabei ist natürlich stets auf die Formulierung und Ausdrucksweise zu achten.
4) Ziele und Entwicklungsgebiete vereinbaren
Einer der wichtigsten Inhalte des Mitarbeitergesprächs ist die Vereinbarung künftiger Aufgaben und Ziele. Dieser Teil des Gesprächs birgt große Chancen für Mitarbeiter, da Sie ihren künftigen Werdegang im Unternehmen beeinflussen können. Setzen Sie gemeinsam mit Ihrem Vorgesetzten realistische und messbare Ziele. Legen Sie möglichst konkret fest, welche Konsequenzen das Erreichen der Ziele für Sie hat (Bonus, Gehaltserhöhung, etc.).
Vorschläge und Ideen für die Zukunft – wie zur beruflichen Weiterentwicklung – sind ein essenzieller Teil des Gesprächs. Wollen Sie mehr Verantwortung? In welchen Bereichen wollen Sie sich weiterentwickeln? Lassen Sie Ihren Vorgesetzten wissen, wohin Sie sich entwickeln möchten und was Ihre Erwartungen sind. Auf diese Weise haben Sie die Chance Ihren Werdegang mitzubestimmen.
5) Zusammenfassung und Ausblick
Fassen Sie am Ende des Gesprächs kurz die wichtigsten Punkte und Vereinbarungen aus Ihrer Sicht zusammen. So lassen sich eventuelle Missverständnisse gleich aufklären. Am Ende sollen beide Parteien wissen, wie es weitergehen soll. Machen Sie sich bei nicht dringlichen Angelegenheiten während des Jahres Notizen zu Ideen, Erfolgen oder Kritik. So haben Sie beim nächsten Mitarbeitergespräch bereits ein Grundgerüst, auf das Sie aufbauen können. (scu)
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