Ein Assessment Center ist ein Bewerber-Auswahlverfahren. Vor allem Konzerne setzen es ein, um die Eignung von Kandidatinnen und Kandidaten für einen Job auszutesten.
Was ist ein Assessment Center? Definition.
Der Begriff „Assessment“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Bewertung“ oder „Einschätzung“. Beim Assessment Center handelt es sich um ein komplexes Auswahl- beziehungsweise Beurteilungsverfahren. Das Testing wird mit potenziellen Job-Kandidatinnen und Kandidaten von Firmen entweder selbst entwickelt und durchgeführt oder aber von externen Beratungsunternehmen unterstützt. In der Regel besteht ein Assessment Center aus mehreren Runden und kann bis zu drei Tage dauern. Es ist ein Mix aus verschiedenen Tests und Übungen, Plan- oder Rollenspielen sowie Auswahlgesprächen. Firmen sprechen synonym auch gerne von Bewerbertag, Auswahlseminar, Bewerbertest oder Testverfahren.
Wozu dient ein Assessment Center?
Vor allem große Konzerne und Mittelständler bauen auf das Auswahlinstrument Assessment Center. Woche für Woche bewerben sich extern oder auch intern viele Personen für offenen Stellen. Das Assessment Center ermöglicht es den Firmen, eine größere Anzahl an Kandidatinnen und Kandidaten einem ausgedehnten Hearing zu unterziehen. Dieses umfasst üblicherweise fachliche wie auch persönliche Kompetenzen. Ziel ist es, die Eignung einer Person für eine bestimmte Position besser einschätzen zu können. In der Regel sind sechs bis zwölf Personen gemeinsam geladen. Sie werden von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von Führungskräften oder externen Beraterinnen und Beratern beobachtet und beurteilt. Die Mitglieder dieser „Jury“ werden Assessoren genannt.
Wie ist der Ablauf beim Assessment Center?
Auch wenn die Gestaltung des Assessment Centers nach Unternehmen und Position variiert, beim Aufbau des Testings gibt es durchaus wiederkehrende Muster:
Phase 1: Die Selbstpräsentation
Los geht es fast immer mit einer Selbstpräsentation. Die Bewerberin oder der Bewerber hat sich kurz und prägnant vorzustellen. Wer sich auf einen konkreten Job bewirbt, sollte unbedingt auch Bezug auf die ausgeschriebene Stelle und das Unternehmen nehmen. Anschließend gilt es, seine persönlichen Stärken sowie Meilensteine und Erfolge im Vortrag prominent zu platzieren. Nicht verunsichern lassen: Rückfragen zu Schwächen sind Usus!
Phase 2: Übungen & Tests
Testsituationen können im Assessment Center ganz unterschiedlich konzipiert sein. Vom klassischen Allgemeinwissens-Test auf Papier über Logik- oder Technik-Aufgaben am Rechner bis hin zu Flexibilitäts-Tests ist alles möglich. Auch sind Übungsaufgaben, wie beispielsweise das Verfassen von Texten unter Zeitdruck, immer wieder Teil eines Assessment Centers.
Phase 3: Rollenspiele
Auch bei Rollenspielen ist vieles möglich. In der Regel bekommen Bewerberinnen und Bewerber ein Themengebiet definiert, das es auszuarbeiten und mit dem Einsatz definierter Mittel zu präsentieren gilt.
Phase 4: Feedback
Die Endphase im Assessment Center ist häufig durch Fragen zur persönlichen Selbsteinschätzung geprägt. Im Anschluss gibt es die finale Rückmeldung seitens des Unternehmens.
Was kommt auf die Bewerberinnen und Bewerber zu?
Ein Assessment Center ist nervenaufreibend. Im Mittelpunkt stehen nicht nur fachlichen Qualifikationen. Es wird auch die Persönlichkeit auf den Prüfstand genommen. Potenzielle Job-Kandidatinnen und Kandidaten werden auf Belastbarkeit, Reaktionsvermögen unter Stress, Führungskompetenzen, Konfliktlösungseignung, Fähigkeit zum Multitasking und vieles mehr getestet. Ganz wichtig ist: Bewerberinnen und Bewerber sollten sich immer vor Augen halten, dass das Assessment Center auch für sie ein guter Gradmesser ist. Denn anhand der Übungen können sie selbst sehr gut feststellen, inwiefern der Job und die Firmenphilosophie überhaupt zu ihren eigenen Ansprüchen passt.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Vorstellungsgespräch erfolgreich vorbereiten
- Schwächen im Bewerbungsgespräch: So antworten Sie richtig
- Was bedeutet Persönlichkeitsentwicklung?
Was Lokführerinnen und Lokführer verdienen
Drei Jahre dauert die Ausbildung, dann kann auch eine Taurus-Lokomotive mit 10.000 PS gefahren werden. Was man dabei verdienen kann im Überblick.
Hilfreiche Tipps bei Dienstverhinderung wegen Schnee
Wenn es draußen stürmt und schneit, kann der Weg zur Arbeit zum Spießrutenlauf werden. Welche Folgen hat eine Dienstverhinderung im Winter?
Unternehmenskultur: Wieso ist sie wichtig?
Was Unternehmenskultur per Definition ist, woraus sie sich zusammensetzt und was sie über ein Unternehmen verrät. Die Unternehmenskultur ist ein wichtiger Bestandteil aller Organisationsebenen. Das…