Bewerbung für ein Ferialpraktikum: Tipps & Wissenswertes

Ferialpraktikum

Ferialpraktikum Sommer 2020: Alles zum Thema Suche, Bewerbung, Bewerbungsschreiben und Bezahlung.

Gedanklich schon in den Sommerferien? Sehr gut! Auch wenn es bis dahin noch dauert, die Bewerbung für ein Ferialpraktikum im Sommer 2020 kann schon jetzt starten. Viele Unternehmen schreiben Plätze für ein Ferialpraktikum schon ein halbes Jahr im Voraus aus und haben bereits Bewerbungen laufen.  

Was sind die Vorteile und Besonderheiten von einem Ferialpraktikum?

Die Bewerbung für ein Ferialpraktikum ist eine großartige Chance. Schüler und Schülerinnen oder Studierende können erste praktische Erfahrung in der Berufswelt sammeln. Sie können sich in unterschiedlichen Branchen ausprobieren. Und sie können bei einem Ferialpraktikum wertvolle Kontakte für den späteren Karriereweg knüpfen. Außerdem lernen sie frühzeitig, sich im Bewerbungsprozess zu bewähren.

Wie lange dauert ein Ferialpraktikum?

Die Dauer eines Ferialpraktikums ist ganz unterschiedlich und variiert nach Tätigkeit und Unternehmen. In der Regel sind es zwischen vier und acht Wochen. Die per Gesetz geregelte tägliche Arbeitsdauer hängt vom Alter ab. Jugendliche unter 18 dürfen pro Tag höchstens acht Stunden und 40 Stunden wöchentlich arbeiten. Unter speziellen Voraussetzungen, wie beispielsweise im Gastgewerbe, kann die Wochenarbeitszeit auch anders verteilt werden. Pro Tag darf dann bis zu neun Stunden gearbeitet werden. Pro Woche ist die Maximalarbeitszeit für Jugendliche unter 18 Jahren im Gastgewerbe auf 45 Stunden begrenzt. 

Wie viel kann ich bei einem Ferialpraktikum verdienen?

Früher waren Ferialjobs vergleichsweise niedrig entlohnt. Laut Arbeiterkammer muss die Bezahlung eines Ferialpraktikums mittlerweile aber mindestens nach Kollektivvertrag erfolgen. Gibt es für die Branche keinen, bildet das ortsübliche Entgelt den Mindestlohn. Das Gehalt für das Ferialpraktikum sollte zwischen 700 und 1500 Euro brutto betragen. Wie viel vom Bruttolohn nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen in der Geldbörse übrig bleibt, lässt sich mit dem DER STANDARD Brutto-Netto-Rechner herausfinden. 

Wie finde ich ein Ferialpraktikum?

Bevor man sich auf die Suche macht, sollte man sich fragen, in welchem Bereich man eigentlich gerne ein Ferialpraktikum machen möchte? Und auch, ob Geldverdienen oder Sammeln von einschlägiger Praxiserfahrung im Vordergrund steht. Denn das schränkt potenzielle Jobs ein. Der Weg zum Ferialpraktikum ist im Grunde genommen der gleiche, wie der zu einem „normalen“ Job:

  • Stellenangebote: Ferialpraktika von Unternehmen werden auf Online-Jobbörsen wie etwa DER STANDARD Jobsuche ausgeschrieben. Auch der direkte Blick auf die Website von Unternehmen kann sich lohnen.
  • Persönliche Kontakte: Am einfachsten ist der Weg zu einem Ferienjob über private Beziehungen: Egal ob Freunde, die bereits im vergangenen Sommer einem Ferialpraktikum nachgegangen sind, Bekannte, die in einem entsprechenden Unternehmen arbeiten oder aber Verwandte, die den Kontakt zu einer interessanten Firma herstellen können.
  • Initiativbewerbungen: Vor allem jenen, die an einer speziellen Branche oder einem bestimmten Unternehmen interessiert sind, empfiehlt sich eine Initiativbewerbung. Von einer Initiativbewerbung spricht man, wenn man sich an ein Unternehmen wendet, obwohl keine Stelle ausgeschrieben ist. Statt Ihre Initiativbewerbung per E-Mail zu senden, können Sie sie auch persönlich bei dem gewünschten Unternehmen abgeben. So stechen Sie mit Ihrer proaktiven Einstellung heraus und knüpfen persönliche Kontakte.

Wie bewerbe ich mich für ein Ferialpraktikum?

Auch für ein Ferialpraktikum sollte die Bewerbung – unabhängig davon, ob sie schriftlich oder mündlich erfolgt – entsprechend professionell und ernsthaft gestaltet sein. Gleichzeitig sollte aber auch nicht übertrieben werden: Wer im Strandbad-Kiosk jobben will, braucht keinen dreiseitigen Lebenslauf plus Anhänge mit Zeugnissen und Referenzen vorlegen. In einer Stellenanzeige wird in der Regel eindeutig formuliert, was ein Unternehmen erwartet und an diesen Vorgaben sollte sich die Bewerbung für das Ferialpraktikum auch orientieren. Wird eine Kurzbewerbung mit Lebenslauf und Motivationsschreiben verlangt, sollte auch nicht mehr und nicht weniger als das eingereicht werden.

Tipp
Wichtig ist, sich in der Bewerbung explizit und konkret auf die Inhalte der Stellenausschreibung beziehen. Es soll klar hervorgehen, warum sich eine Bewerberin oder ein Bewerber auf eine bestimmte Stelle bewirbt, was sie oder ihn dazu motiviert und dafür qualifiziert.

Für Motivationsschreiben und Lebenslauf gilt: Unbedingt bei der Wahrheit bleiben, nicht zu dick auftragen und keine Rechtschreibfehler machen. Immer wieder fordern Unternehmen Bewerbungsdaten auch über ein Online-Formular an. Dabei müssen Angaben zu Ausbildung, Studium oder Praxiserfahrung in eine vordefinierte Maske eingegeben werden.

Worauf soll ich bei der Ferialpraktikum-Bewerbung achten?

Die Arbeiterkammer empfiehlt auch bei einem Ferialpraktikum einen schriftlichen Arbeitsvertrag abzuschließen. Sollte es sich der Betrieb bis zum Sommer doch anders überlegen, ist es bei mündlichen Zusagen schwer, im Nachhinein zu seinem Recht zu kommen. Im Arbeitsvertrag für ein Ferialpraktikum sollten unbedingt Tätigkeit, Beginn und Ende der Beschäftigung, Arbeitszeit und Bezahlung angeführt werden. Ein Gehaltszettel ist auch bei einem Ferialpraktikum Pflicht. Denn ein Check, ob alles richtig abgerechnet wurde, schadet nie.

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