Chefärztin bzw. Chefarzt für allgemeinmedizinische Angelegenheiten
Bundesministerium für JustizChefärztin bzw. Chefarzt
für allgemeinmedizinische Angelegenheiten
(allenfalls Internist:in)
für den Straf- und Maßnahmenvollzug,
Bundesministerium für Justiz (Wien)
Gesucht wird eine Chefärztin bzw. ein Chefarzt für die allgemeine medizinische Versorgung in der Strafvollzugsverwaltung, wünschenswerterweise – aber nicht notwendig – aus dem internistischen Fach. Die österreichische Strafvollzugsverwaltung besteht aus der im Bundesministerium für Justiz angesiedelten obersten Vollzugsbehörde, der Generaldirektion für den Strafvollzug und den Vollzug freiheitsentziehender Maßnahmen, sowie 29 Justizanstalten bzw. Forensisch-therapeutische Zentren, in denen rund 9.000 Inhaftierte bzw. untergebrachte Personen betreut werden. Zur medizinischen Versorgung der Inhaftierten und Untergebrachten stehen in jeder Justizanstalt bzw. jedem Forensisch-therapeutischen Zentrum eine Krankenabteilung und ferner österreichweit zwei Sonderkrankenanstalten zur Verfügung. Die chefärztlichen Tätigkeiten im Bundesministerium für Justiz (BMJ), Abteilung II 3, werden eigenverantwortlich zur Sicherstellung der fachgerechten medizinischen Versorgung im Vollzug ausgeübt, insbesondere durch eine Richtlinienkompetenz im allgemeinmedizinischen Bereich.
Die Stelle des Chefarztes bzw. der Chefärztin für allgemeinmedizinische Angelegenheiten ist in der Kompetenzstelle Medizinische Versorgung der Abteilung II 3 (Vollzug und Betreuung) der Generaldirektion für den Strafvollzug und den Vollzug freiheitsentziehender Maßnahmen des Bundesministeriums für Justiz eingebettet, in der auch ein:e Jurist:in, ein psychiatrisch-chefärztlicher, ein chefzahnärztlicher und ein chefpflegerischer Dienst sowie Referentinnen:Referenten tätig sind.
Weitgehende Gestaltungsmöglichkeiten als Chefarzt bzw. Chefärztin in einer Aufsichtsfunktion mit Richtlinienkompetenz für den allgemeinmedizinischen Bereich sind verbunden mit den Vorteilen eines öffentlich-rechtlichen Anstellungsverhältnisses im BMJ.
Das erwartbare monatliche Entgelt beträgt für die ehestmöglich zu besetzende Stelle zumindest EUR 9.394,08 brutto (dies gilt bei einer Qualifikation als Facharzt:Fachärztin) und kann sich in jedem Fall von Beginn an durch anrechenbare Zeiten einer gleichwertigen Berufstätigkeit als Arzt:Ärztin erhöhen. Überdies erfolgt eine automatische Erhöhung des Entgelts alle zwei Jahre (bis zu einem Betrag von EUR 12.365,67 brutto).
Vertragsart:
Beschäftigungsausmaß:
Beginn der Tätigkeit:
Ende der Bewerbungsfrist:
Referenz:
unbefristet
Vollzeit
ehestmöglich
31. August 2025
2025-0.215.756/1
Aufgaben und Tätigkeiten als Chefärztin bzw. Chefarzt für allgemeinmedizinische Angelegenheiten:
- Eigenverantwortliche Erarbeitung von Richtlinien zur allgemeinmedizinischen Versorgung von Insassinnen:Insassen der Justizanstalten, Vorgaben für Ordinationsausstattung, Medikations- und Verschreibungspraxis des ärztlichen Dienstes der Justizanstalten ua.; Entwicklung geeigneter organisatorischer Strukturen zur Kontrolle etwa der Verschreibungspraxis (insbesondere für genehmigungspflichtige Medikamente im Sinne des Erstattungskodex des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger);
- Beratung des Bundesministeriums für Justiz und der Generaldirektion für den Strafvollzug und den Vollzug freiheitsentziehender Maßnahmen in allen strategischen und operativen Fragen der ärztlichen Versorgung;
- Ansprechpartner:in für die in den Justizanstalten tätigen (Fach-)Ärzte:Ärztinnen; Einweisung dieser (Fach-)Ärzte:Ärztinnen; Genehmigung der Verordnung von besonderen Medikamenten, Rehabilitationsmaßnahmen, Prothetik ua.;
- Aufsichtstätigkeit: Revision über den ärztlichen Dienst der Justizanstalten insbesondere durch Nachschauen; Entwicklung geeigneter Strukturen etwa in Bezug auf Medikamentenverbrauch, leistungsbezogene Abrechnung ärztlichen Leistungen; Aufbau eines Controllings; Auf- und Ausbau des EDV-Systems zur ärztlichen Betreuung (Datenbanken);
- Genehmigung und Entscheidung über die Zuweisung von Insassinnen:Insassen aller Justizanstalten in Spitäler, Krankenanstalten, ua.; Überwachung der Genesungsfortschritte während externer Behandlungen und Aufenthalte;
- Genehmigung von Zwangsbehandlungen;
- Abgabe von Stellungnahmen und Genehmigung der Stellungnahmen der ärztlichen Dienste in den Justizanstalten an Gerichte, Behörden, OPCAT und diplomatische Vertretungen bezüglich der Versorgung von Insassinnen:Insassen (Hafttauglichkeit ua.), weiters zum nachträglichen Aufschub des Strafvollzugs (§ 133 StVG);
- Umgang mit Beschwerden der Volksanwaltschaft (OPCAT) bzw. einzelner Insassinnen:Insassen über die ärztliche Versorgung;
- Mitwirkung an Gesprächen mit Stakeholdern wie den Ärztekammern;
- Mitwirkung am Recruiting von Ärztinnen: Ärzten sowie bei der Einbindung externen medizinischen Know-hows durch Stellungnahmen zur fachlichen Eignung von Kandidatinnen:Kandidaten.
An besonderen Kenntnissen und Fähigkeiten für diese Funktion werden erwartet:
Fach- und Managementwissen:
- Abgeschlossenes Medizinstudium und selbständige Berufsberechtigung als (Fach-)Arzt:Ärztin;
- Erfahrung im Projektmanagement, allenfalls mit einhergehenden Berichtspflichten; Erfahrung in der Koordination komplexer Aufgabengebiete;
- fundierte Kenntnis der Abrechnungsmodalitäten der Sozialversicherungsträger mit Ärztinnen:Ärzten und Spitälern und des Erstattungskodex des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger;
- wünschenswert ist eine Facharztausbildung und mehrjährige Praxis als Internist:in;
- von Vorteil ist eine Vorerfahrung im Strafvollzug sowie Kenntnisse der Aufgaben, Ziele und Organisation der medizinischen Betreuung von Insassinnen:Insassen;
- von Vorteil ist weiters Erfahrung im Medizin-/Gesundheitsmanagement.
Lösungs- und Umsetzungskompetenz:
- Fähigkeit zur inhaltlichen Koordinierung mit unterschiedlichen Fachgebieten; Fähigkeit zu handlungs-, ziel- und ergebnisorientierter Arbeit; Fähigkeit zu gestalten und zu delegieren; Durchsetzungsfähigkeit und Bereitschaft zur Führung und Verantwortungsübernahme; Freude an Organisation und fachlicher Aufsicht/Qualitätssicherung.
Persönliche Anforderungen:
- Führungskompetenz; Initiative; Entscheidungsfreudigkeit; Organisationstalent; Innovationsbereitschaft;
- ausgeprägtes Verhandlungsgeschick und Kommunikationsfähigkeit; Konfliktfähigkeit; Überzeugungskraft und Motivationsfähigkeit;
- Freude am Arbeiten im (auch interdisziplinären) Team;
- Bereitschaft zu Dienstreisen.
Wir bieten unter anderem:
- flexible Zeit- und Arbeitseinteilung, darunter Gleitzeit, Möglichkeit für regelmäßiges Home Office;
- ärztliche Tätigkeit ohne Verrichtung von Nachtdiensten;
- weitreichende Sozialleistungen des Arbeitgebers, ua. für die Kinderbetreuung;
- sechste Urlaubswoche ab dem 43. Geburtstag (unabhängig von der Dauer der Dienstzugehörigkeit);
- zeitgemäße und moderne Arbeitsplatzausstattung;
- zentral gelegene Dienststelle mit ausgezeichneter öffentlicher Verkehrsanbindung;
- Möglichkeiten zur fachlichen Weiterbildung und persönlichen Fortbildung (Führungsvermögen, Soft Skills usw.) in der Dienstzeit;
- Krankenversicherung bei der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter mit umfangreichem Leistungsangebot;
- Einbeziehung in die Pensionskassa des Bundes nach einem Jahr aufrechtem Dienstverhältnis;
- Steuerbegünstigung beim Abschluss bestimmter Versicherungsverträge und vieles mehr.
Bewerber:innen werden um die Übermittlung aussagekräftiger Unterlagen gebeten, darunter insbesondere
- der Nachweis der selbständigen Berufsberechtigung als (Fach-)Arzt:Ärztin;
- nach Möglichkeit auch ein Nachweis über die Dauer der Berufsausübung, soweit sich diese nicht ohnedies aus dem übermittelten Lebenslauf ergibt.
Es wird besonders darauf hingewiesen, dass der Bund bestrebt ist, den Anteil von Frauen in Leitungsfunktionen zu erhöhen, sodass Frauen ausdrücklich zur Bewerbung eingeladen werden. Gemäß § 11c Bundes-Gleichbehandlungsgesetz sind Bewerberinnen, die für die angestrebte Funktion gleich geeignet sind wie der bestgeeignete Mitbewerber, entsprechend den Vorgaben des Frauenförderungsplanes vorrangig zu bestellen, sofern nicht in der Person des Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Die Bewerbungsfrist endet mit 31. August 2025
(Einlangen im Bundesministerium für Justiz)
Bewerbungsgesuche bitte schriftlich bzw. per E-Mail (team.pr@bmj.gv.at) unter ausdrücklichem Bezug auf die konkrete Position und die Referenz 2025-0.215.756/1 an das
Bundesministerium für Justiz
Abteilung III 1
Museumstraße 7
1070 Wien
richten.
Es ist von Vorteil, im Bewerbungsgesuch die Gründe anzuführen, die die Bewerberin bzw. den Bewerber für die Ausübung dieser Funktionen als geeignet erscheinen lassen und entsprechende Unterlagen der Bewerbung anzuschließen.