Eine fixe Anstellung erhalten Architekten üblicherweise erst nach ein paar Jahren und beginnen dann mit niedrigen Gehältern.
Architekten liefern Ideen, Entwürfe und Konzepte zu Errichtungen, Umbauten und Renovierungen von Bauwerken. Insbesondere übernehmen Architekten die Detailplanung, die Ausschreibung und Beauftragung von Baufirmen, die Bauaufsicht sowie die laufende Kostenkontrolle. Im Städtebau ist vor allem auch der Rückbau, also der Abriss eines Objekts, eine wichtige Aufgabe und schließt auch Entsorgung und Recycling mit ein. Anders als Bauingenieure werden Architekten nicht ausführend tätig, sondern sind für den künstlerischen Teil verantwortlich.
Verantwortung und Vielseitigkeit
Architektur ist ein interdisziplinärer Fachbereich, in dem daher verschiedenste Eigenschaften gefragt sind: Architekten sollten ein grundlegendes naturwissenschaftlich-mathematisches Verständnis, Kreativität und Innovationsfähigkeit sowie Interesse an Physik, wie etwa Mechanik, Thermik und Thermodynamik mitbringen. Der Beruf erfordert außerdem ein sehr hohes Verantwortungsbewusstsein sowie Teamkompetenz, Durchsetzungs- und Verhandlungsvermögen.
Architekten arbeiten entweder im Angestelltenverhältnis oder selbständig in einem eigenen Architekturbüro oder Architektenkollektiv. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bestehen in der staatlichen und kommunalen Verwaltung, diversen Industrie- und Handelsunternehmen, Unternehmen des Umweltbereichs oder in der Kreativwirtschaft.
Projektarbeit für Ausschreibungen
Der Weg in die Selbständigkeit erfordert nach dem Universitätsstudium zudem eine mindestens dreijährige berufliche Praxis oder den Abschluss eines Masterstudiums sowie die Ablegung der Ziviltechnikprüfung. Gerade für kleinere Architekturbüros besteht der Arbeitsalltag oft aus der Teilnahme an Wettbewerben und Ausschreibungen, die manchmal monatelange Projektarbeit ohne Vergütung bedeuten.
Viele Absolventen als freie Dienstnehmer
Aufgrund hoher Absolventenzahlen drängen viele junge Architekten auf den Arbeitsmarkt, weshalb die meisten zunächst als freie Dienstnehmer beginnen. Das bedeutet unter anderem einen Stundenlohn von durchschnittlich 16 bis 20 Euro brutto ohne Ausbezahlung von Überstunden.
Eine Anstellung nach dem Kollektivvertrag erhalten Architekten üblicherweise erst nach ein paar Jahren und beginnen dann zu Gehältern in der Bandbreite zwischen 32.500 und 36.000 Euro brutto pro Jahr. Nach drei bis fünf Jahren im Betrieb verdient ein angestellter Architekt im Schnitt 43.000 Euro, nach 15 Jahren durchschnittlich 62.500 Euro brutto. Die Spitzengehälter angestellter Architekten liegen im Bereich von 70.000 Euro pro Jahr.
Conrad Pramböck ist internationaler Gehaltsexperte und Geschäftsführer von Upstyle Consulting. Er berät Unternehmen seit über 20 Jahren zum Thema Gehalt.
Zum Thema:
- Was Kindergärtnerinnen und Kindergärtner verdienen
- Was Pflegerinnen und Pfleger verdienen
- Was Taxifahrerinnen und Taxifahrer verdienen
- Was Kfz-Mechanikerinnen und Kfz-Mechaniker verdienen
- Was Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter verdienen
- Was Polizistinnen und Polizisten verdienen
- Was Volksschullehrerinnen und Volksschullehrer verdienen
- Was Lokführerinnen und Lokführer verdienen
Tipps für die Bewerbung:
Von der Mama zur Kleinunternehmerin mit Vision
Eine Userin erzählt wie sie für ihren Sohn mit besonderen Bedürfnissen Gewichtstiere entwickelt hat und dies zu einem Sozialprojekt wurde.
Vom Vermessungsingenieur zum Mittelschullehrer
Ein User beschreibt, wie er sich beruflich neu orientiert hat und vom Vermessungsingenieur zum Mittelschullehrer wurde.
Karriere-Quiz: Wie fit bist du in der digitalen Arbeitswelt?
Digital Native oder Alte Schule? Beantworte diese neun Quiz-Fragen und finde heraus, wie fit du in der digitalen Arbeitswelt bist.